Hubertusmessen und Martinstag

Am 3. und am 11. November feiert die katholische Kirche zwei Heilige, zu deren Wirken die historischen Daten konträr zu den heutigen Begründungen der Amtskirche stehen.

Als kleine Hintergrundinformation haben wir die wesentlichen Eckpunkte im Folgenden stichwortartig zusammengefasst.


Anmerkungen zu Hubertusmessen

Der heilige Hubertus – der Sage nach erschien dem Hubertus von Lüttich (um 655 – 727) bei der Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih. Eine Stimme sprach: „Hubertus, warum verfolgst Du mich?“ Hubertus erkannte in dem Hirsch die Verkörperung Christi – und entsagte der Jagd. Doch die Kirche erkor Hubertus zum Schutzpatron der Jäger und hält im Namen von Hubertus Messen ab, in denen die Legende ins Gegenteil verdreht, ja geradezu pervertiert wird. Heute werden in Hubertusmessen die Jäger, deren Waffen und deren mörderisches Freizeitvergnügen gesegnet.

Zur Information:
Jährlich werden  in Deutschland ca. 5,5 Millionen Wildtiere von Jägern in Fallen gefangen, vergiftet, erschlagen und erschossen. Ein Großteil der Tiere verendet unter unsäglichen Qualen, da der Anteil der Fehlschüsse erheblich ist. Dabei steht keinesfalls die Nahrungsmittelbeschaffung im Vordergrund, sondern vielmehr die Hobby- und Spaßjagd; auch bleibt die „Jagd als Statussymbol“ ein wichtiges Motiv. Bestes Beispiel hierfür ist die Auslandsjagd. Bei sogenannten Jagdreisen kann der Zahlungswillige sogar artengeschütze Tiere, wie z.B. Flußpferde etc., aus Freude am Töten erschiessen.

Im Inland bringen Jäger in weiten Teilen das ökologische Gleichgewicht durcheinander, zumal ca. 95 % der handelnden Personen Freizeitjäger sind. Die schlechte Ausbildung – in Rheinland-Pfalz lässt sich der Jagdschein in 14 Tagen erlangen – bewirkt ein Übriges.
 
Das Töten unserer Mitgeschöpfe unter dem Vorwand „Naturschutz“ hat sich ein Großteil der grüngewandeten Damen und Herren zum Hobby und Sport erkoren.
Das Ganze findet vor dem Hintergrund eines 75-jährigen Jagdgesetzes statt, das seit Zeiten Hermann Görings nahezu unverändert Gültigkeit hat.
Verstöße gegen dieses Uraltgesetz werden von Behörden nur äußerst zögerlich im Bagatellbereich geahndet, da in den zuständigen Entscheidungsgremien häufig Jäger sitzen. Die geringfügigen Änderungen im Jagdgesetz stellen regelmässig eine Verbeugung vor der einflussreichen Jagdlobby dar.

Der Kerngedanke des Christentums- Nächstenliebe im weitesten Sinne – wird somit heute durch die Hubertusmessen ad absurdum geführt.

Protestieren Sie mit uns gegen diese Praxis der katholischen Kirche, gegen die Folgen der Jagd aus natur- und tierschutzrechtlicher Sicht und gegen das durch die Jagd verbreitete Leid unter unseren Mitgeschöpfen.


Hintergründe zum Martinstag


Der unselige Brauch der Hubertusmessen und das jährliche Großmassaker an den Gänsen zu Ehren des sogenannten hl. Martin liegen auf einer Linie. Auslöser ist nämlich die unreflektierte und zum Brauchtum erhobene Fabelwelt der Kirche, die sich in den Köpfen unserer Mitmenschen festgesetzt hat.
 
Aufklärung tut not - deshalb auch eine kleine Anmerkung zum Martinstag, auszugsweise aus der „ Kriminalgeschichte des Christentums“ von Karl Heinz Deschner.

Der berühmte hl. Martin von Tours (gest. 397), Schutzpatron Frankreichs und Patron der Gänsezucht, der noch als Soldat einem nackten Bettler am Stadttor von Amiens seinen halben Mantel schenkte (warum nicht den ganzen?), hat als Bischof  20000 Sklaven gehalten - wer wüßte es!
 
Martin von Tours, vom Bischof Hilarius von Poitiers zum Exorzisten ernannt, vollbringt im späten 4. Jahrhundert ein Wunder nach dem anderen:
- Eine bereits fallende, vom Heidentum hochverehrte Fichte hielt Martin durch ein bloßes Kreuzeszeichen von sich ab und lenkte sie auf die andere Seite.
- Einmal befreit er eine Kuh von einem bösen Geist. Die Kuh sinkt danach aufs Knie und küßt dem Heiligen die Füße.
- Ein andres Mal läßt er eine ganze Prozession, die er für eine »Götzenprozession« hält, versteinern, bis er seinen Irrtum erkennt und sie wieder in Bewegung setzt.
- Nachdem er gar einen Gehängten wieder lebendig gemacht hat, ist er berühmt.

Auch einer der wildesten Heidenbekämpfer im Westen wurde Martin von Tours. Trotz heftigen Widerstands der Bauern riß er mit Hilfe einer Mönchshorde die Tempel nieder, stürzte Druidensteine und oft erbittert verteidigte heilige Eichen. »Mit den Füßen zertrat er die Altäre und die Götterbilder« (Sulpicius Severus ). Zur Vernichtung des Paganismus brachte der Glaubensheld freilich beste Voraussetzungen mit. Hatte er doch eine Laufbahn als Haudegen im römischen Heer Kaiser Julians beendet, seine christliche als Teufelsaustreiber begonnen. Bezeichnend, daß er den Teufel in Gestalt Jupiters, Merkurs und auch der Venus und Minerva zu sehen glaubte, war er ja überhaupt der festen Überzeugung, in den »Götzenbildern« stecke Satan.
 
Infolge seiner »Totenerweckungen« wurde Martin Bischof, dann karolingischer Reichsheiliger, schließlich Schutzpatron der Franzosen; 425 Dörfer Frankreichs tragen noch heute seinen Namen, den Namen eines Brandstifters, Diebes, der noch mit den Füßen der Heiden Heiligstes ruinierte, sämtliche Tempel niederriß und zu dessen " Ehren und Erinnerung" jährlich Millionen Gänse gekillt werden.

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