Schächten - Schriftwechsel mit den GRÜNEN

Sehr geehrter Herr Wolters,

danke dafür, dass Sie sich doch noch dazu durchgerungen haben, mir eine Antwort zu senden.

Allerdings fällt diese nicht nur dürftig aus, sie zeigt auch, wo Sie (die Grünen) stehen (geblieben sind).

Die erwähnte Massentierhaltung in Ihrem Schreiben und die mit dieser verbundenen Quälereien und dem Grauen auch bei den Massenschlachtungen verurteile ich kategorisch, deshalb essen wir auch seit über 4 Jahren kein Fleisch mehr.

Aber es ging um das Schächten.

Sich hinter gesetzlichen Vorgaben etc. verstecken und eine Ausübung einer sogenannten Religionsfreiheit, die auch ein Schächten ermöglicht, verteidigen, rettet Ihnen vielleicht in muslimischen Kreisen ein paar Wählerstimmen, die Sie aber anderswo doppelt und dreifach verlieren werden.

Wir leben im 21. Jahrhundert also noch in einer Welt, in der der " wissende" Mensch archaische Rituale mit Tieropfern braucht, um seine "Religionsfreiheit" auszuleben, obwohl alle klar denkenden und naturwissenschaftlich einigermaßen gebildeten Menschen wissen, dass es einen solchen Gott nicht geben kann  und auch nicht gibt!

Dieser (Aber)glaube wird auch noch von führenden "Politikern" nicht nur Ihrer Partei unterstützt, wie blöd sind die eigentlich alle?

Ich war immer der Meinung, dass durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Bildung bei den Menschen andere Einsichten entstehen und die Menschen ihr Leben diesen neuen Erkenntnissen anpassen, weil sich ja meist die alten Wissenstandards und auch Rituale etc. in diesem Prozess als unrichtig oder gar falsch erwiesen haben.
Die von Ihnen in Ihrem Antwortschreiben gesammelten Ausreden in Form von unzulänglichen Gesetzesauszügen, weil von Menschen gemacht, die auch Lobbyinteressen vertreten, um der Masse eine "humanes" Schächten vorzugaukeln ist ungefähr so, als wenn die Nazis im 3. Reich den Juden und anderen Opfern vor ihrer Ermordung mittels Gas noch eine Schlaftablette gegeben hätten, damit die das nicht merken.

Eine Religion, die Tieropfer braucht, damit ihre "gläubigen" Anhänger ihren Seelenfrieden finden,  ist es nicht wert, dass man sich dafür einsetzt.

Insofern gehören die Grünen in ihrer jetztigen Form und Grundausrichtung  inzwischen zu den für mich nicht mehr wählbaren Parteien.


Mit besten Grüßen

Lutz Reißland

www.natur-projekte.de

 

 

Am 28.08.2017 um 10:47 schrieb PR:
> Sehr geehrter Herr Reißland,
>
> vielen Dank für Ihre Mail.
>
> Wir haben zum Schächten eine klare Position und hatten bereits in der letzten Legislaturperiode einen Gesetzentwurf für ein neues Tierschutzgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch eine Regelung zum Schlachten mit Elektrokurzzeitbetäubung. Das ist nach unserer Auffassung ein verfassungskonformer Kompromiss zwischen dem Grundrecht auf ungestörte Religionsausübung und dem im Grundgesetz als Staatsziel verankerten Tierschutz. Darin wird die Möglichkeit einer unter einer reversiblen Betäubung (das Wiederaufwachen des Tieres aus der Betäubung ist theoretisch möglich) stattfindenden Schlachtung für die Religionsgemeinschaften, die eine irreversible Betäubung ablehnen, geschaffen. Das erspart den durch die Betäubung bewusstlosen Tieren Leiden und Schmerzen.
>
> Es muss übrigens Ziel der gesamten Gesellschaft sein, mehr für den Schutz der Tiere zu tun - nicht nur beim Schlachten, sondern auch bei der Haltung. Die im Tierschutzgesetz genannte Verpflichtung, Tiere vor vermeidbaren Leiden und Schmerzen zu schützen, betrifft uns alle - egal welcher Religion wir angehören. Fakt ist leider, dass die milliardenfache Tierquälerei in unseren Tierfabriken durch die Massentierhaltung in keinem Verhältnis zum Schächten steht.
>
> Bereits 2011 hatte unsere grüne Bundestagsfraktion in Ihrem Beschluss "Nutztierhaltung tiergerecht gestalten" geschrieben:
>
> "Die rituelle Schlachtung in Form des Schächtens erfordert eine ausgewogene Lösung, die das Grundrecht auf freie Religionsausübung und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz in Einklang
> bringt. Dabei ist das betäubungslose Schächten in Deutschland zu Recht grundsätzlich verboten. Ausnahmen sind nur mit einer ausdrücklichen behördlichen Genehmigung erlaubt, die an Auflagen geknüpft ist.
>
> Wir Grünen unterstützen den Ansatz des vom Bundesrat im März 2010 zum zweiten Mal eingebrachten Gesetzesentwurfs, der klarstellt, dass die Ausnahmegenehmigung an den Nachweis gebunden ist, dass „bei dem Tier vor, während und nach dem Schächtschnitt im Vergleich zu dem Schlachten mit (...) Betäubung keine zusätzlichen erheblichen Schmerzen oder Leiden auftreten.“ Wir erwarten von der schwarz-gelben Koalition, dass sie diesen Gesetzesentwurf möglichst zügig im Bundestag zur Abstimmung bringt. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Das belegen auch Urteile des Bundesverfassungsgerichts zum Schächten.
>
> Ein geeignetes Verfahren ist für uns weiterhin die Kurzzeitbetäubung durch elektrischen Strom oder andere reversible Betäubungsmethoden vor dem Schlachten. Hierin sehen wir einen tragfähigen Ausgleich zwischen Religionsfreiheit und Tierschutz. Denn es ermöglicht das für die Schächtung charakteristische Ausbluten, erspart den durch die Betäubung bewusstlosen Tieren aber Leiden und Schmerzen."
>
> Ich hoffe, ich konnte Ihnen unsere Position deutlich machen.
>
> Ihnen alles Gute und noch einen schönen Tag!
>
> Mit besten Grüßen
>
> Achim Wolters
> ----------------------------
> BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
> Bundesgeschäftsstelle
> Referat Öffentlichkeitsarbeit
> Platz vor dem Neuen Tor 1
> 10115 Berlin
>
> T: 030-28442-0
> F: 030-28442-327
> E: pr@gruene.de
> I: http://www.gruene.de/
>
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> Kommen Sie mit Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir ins Gespräch:
> www.gruene.de/tour


>

Am 25.08.2017 um 19:32 schrieb Lutz Reißland:
>
> Die Forderung nach Akzeptanz des Schächtens durch einige Ihrer Abgeordneten und Parteimitglieder
>
>
> Sehr geehrte Damen und Herren der grünen Bundestagsfraktion,
>
> vor 20 Monaten sandte ich Ihnen ein Schreiben (siehe unten), in dem ich Sie bat, mir bis zum 22.1.2016 eine Antwort zu senden und auf das Sie bis heute nicht geantwortet haben.
>
> Das Thema ist noch brandaktuell und nicht vom Tisch und ich erwarte von Ihnen, daß Sie mir dazu eine klare Position mitteilen.
>
> In Ihren Stellungnahmen  auf Ihrer Homepage (http://beckstage.volkerbeck.de/2015/12/16/religionsfreiheit/) zu den Schreiben vieler anderer Bürger, in der Sache an Volker Beck verweisen Sie auf gesetzliche Regelungen, bei denen viele ebenfalls den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterherhinken und stellen die Religionsfreiheit und deren Ausübung über den Tierschutz und das Lebensrecht von Tieren.
>
> Damit stellen Sie unter Beweis, dass Sie leider auch wie alle anderen, im Bundestag vertretenen Parteien eine zutiefst rückwärtsgewandte und anthropozentrische Ethik vertreten und keine Alternative darstellen.
>
> In diesem Punkt solten Sie die Ausrichtung Ihrer Partei gründlichst überdenken.
>
> Ich möchte Ihnen hiermit letztmalig die Chance geben, sich bis zum 8.9.2017 dazu klar und verbindlich zu äußern.
>
> Sollte dies wieder nicht geschehen, kann ich nur allen Freunden und Bekannten empfehlen, Ihnen zur kommenden Bundestagswahl keine Stimme zu geben, dennn eine Partei, die im 21. Jahrhundert solche mittelalterlichen Praxen duldet und stillschweigend  hinnimmt, ist aus meiner Sicht für einen gebildeten modernen Menschen unzumutbar und unwählbar.
>
> Bitte beantworten Sie die Ihnen im Brief vom 20.12.2015 gestellten Fragen.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Lutz Reißland
>
>
>
>
>
> Am 20.12.2015 um 14:39 schrieb Lutz Reißland:
>>
>> Lutz Reißland                                                                                                                                    20.12.2015
>> Ortsstraße 76
>> 07426 Allendorf
>> www.natur-projekte.de
>>
>> Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
>> Platz der Republik 1
>> 11011 Berlin
>>
>>
>>
>> Die Forderung nach Akzeptanz des Schächtens durch einige Ihrer Abgeordneten und Parteimitglieder
>>
>>
>> Sehr geehrte Damen und Herren,
>>
>>
>> einige von Ihnen kennen mich noch, ich war Ende der Neunziger des letzten Jahrhunderts 3 Jahre lang Mitglied in Ihrer Partei  und zweimal bei Bundesversammlungen zugegen und bin dann aber im Zusammenhang mit den Kriegseinsatz in Bosnien aus Gewissensgründen wieder ausgetreten.
>>
>> Zu dem o.g. Thema schließe ich mich voll und ganz den Inhalten der unten stehenden Schreiben an, die Äußerungen einiger Ihrer Abgeordneten sind an Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen! Diese Forderungen Ihres Abgeordneten, mittelalterliche Praktiken zu akzeptieren, zeugen nicht von Klugheit und Bildung! Solche Politiker und Parteimitglieder fügen Ihrer Partei schweren Schaden zu!
>>
>> Ich bitte Sie und Ihre Abgeordneten, statt sich für die Akzeptanz und Verbreitung von mittelalterlichen Glaubensrichtungen aller Art mit ihren ganzen, z.T. negativen Auswirkungen für den Rest der Bevölkerung und für Tiere mehr für die Notwendigkeit der Verbreitung von Wissen einzusetzen, denn das Wissen steht eindeutig über dem Glaube! Dort wo sich Wissen breit macht, wird der Glaube verdrängt.
>>
>> Zu dem Wissen gehört z.B. die unwiderlegbare Tatsache, dass wir Menschen nur eine biologische Art neben  mindestens 100000000 anderen Arten sind, nicht mehr und nicht weniger. Zum Wissen gehört, dass wir innerhalb dieser Arten eigentlich gar keine Sonderstellung haben sondern uns diese nur herausnehmen und anmaßen und dadurch nicht nur Arten vernichten sondern auch unseren Planeten und unsere Lebensgrundlagen zerstören!
>> Zum Wissen gehört auch, das es zwischen den Tieren und dem Menschen nur einen graduellen und keinen prinzipiellen Unterschied gibt!
>> Ebenfalls zum Wissen gehört auch, das es einen Gott, so wie ihn sich viele Glaubensrichtungen und Religionen wünschen, nicht gibt !
>>
>> Bis jetzt habe ich in einer Gesellschaft gelebt, deren Gesetze und Leitbilder von wissenschaftlicher Erkenntnis geprägt waren und ich möchte, das das so bleibt.
>> Zu dieser wissenschaftlichen Erkenntnis gehört auch die unumstößliche Tatsache, das Tiere genauso leidensfähig sind, wie wir, ja meist noch über wesentlich höhere Sensibilitäten verfügen.
>> Nicht artgerechte Haltung oder gar Schmerzen sind für sie mindestens eine genauso große Qual, wie diese für uns wären.
>> Tierquälerei ist deshalb eine Schande für eine Gesellschaft,  eine schwere Straftat und nicht tolerierbar und das Schächten von Tieren, egal ob aus religiösen Gründen oder nicht, gehört dazu! Schon der Gedanke an solche grausamen Praktiken ist für mich unerträglich! Es ist eine Beleidigung für mich, wenn es Vertreter der gleichen Spezies gibt, der auch ich angehöre, die so mit Tieren umgehen. Glauben Sie mir, ich schäme mich jeden Tag dafür und die Leute, die so etwas aus Glaubensgründen machen, bringen Schande über ihre Religion!
>>
>> Ich möchte hier ein Zitat bringen:
>> "In ihrem Verhalten gegenüber der Kreatur sind alle Menschen Nazis... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka..."
>> Isaac Bashevis Singer, ein im Dritten Reich verfolgter Jude / Nobelpreisträger
>>
>> Dieser Meinung schließe ich mich an und sage, alle die Tiere in irgendeiner Form  quälen (und dazu gehört das Schächten und auch die Massentierhaltung)  können sich in eine Reihe mit den Nazis stellen und wenn ich sage alle, dann meine ich nicht nur die, die es tun und davon profitieren, sondern auch die, die das Fleisch von den geschundenen Tieren gedankenlos in ihre dummen Köpfe stopfen, dies akzeptieren, tolerieren oder nichts dagegen tun !!!
>>
>> Von einer Partei im deutschen Bundestag, besonders wenn diese sich selbst als fortschrittlich und grün bezeichnet,  erwarte ich, das sie diese Erkenntnisse verinnerlicht, sich massiv dafür einsetzt, das der Schutz der Tiere wie auch der Natur mindestens mit menschlichen Schutznormen gleichgesetzt wird, das ihre Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis entstehen und dass sie sich von jeglicher Tierquälerei, und dazu gehört das Schächten, eindeutig, klar und unwiderruflich distanziert. Solche Methoden haben in einer modernen Gesellschaft, wie der unseren, keinen Platz!  
>>
>> Wenn eine Partei vor solch mittelalterlichen Vorstellungen und Praktiken einknickt kann man diese nicht ernst nehmen und sie ist auch nicht mehr wählbar!
>>
>> Um zukünftig auch für mich Klarheit über die Inhalte und Zielsetzungen Ihrer Partei zu erreichen habe ich folgende Fragen:
>>
>> Werden sich diese Abgeordneten, die sich in Ihrer Einfalt zu diesen Entgleisungen hinreißen liesen, öffentlich entschuldigen?
>> Wenn nicht, werden Sie diese Mitglieder Ihrer Partei aus Ihren Reihen ausschließen?
>> Werden Sie (Ihre Partei) sich von jeglicher Tierquälerei, und dazu gehört das Schächten, eindeutig, klar und unwiderruflich distanzieren?
>> Was werden Sie außerdem gegen diese Tierquälereien unternehmen?
>> Werden Sie sich dafür einsetzen, das den wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechend, der Mensch sich im System Erde als nur eine Art von vielen begreift, sich in seinem Handeln und Tun zurück nimmt und den Schutz aller Lebewesen sowie auch des Systems Erde selbst in den Mittelpunkt rückt?
>>
>> Werden Sie weiterhin dem anthgropozentrischen Denken verhaftete politische Fehlentscheidungen und Entgleisungen produzieren oder setzen Sie sich für ein biozentrisch- holistisches Weltbild ein, welches die Realitäten auf unserem Planeten besser wiederspiegelt und Fehler von vornherein vermeiden hilft?
>>
>> Werden Sie sich weiterhin, nur weil es vielleicht opportun ist, in Ihrer politischen Grundausrichtung von irgendwelchen Glaubens-oder Religionsgemeinschaften beeinflussen lassen ?
>>
>> Für die Beantwortung meines Schreibens und der darin gestellten einfachen Fragen möchte ich Ihnen Zeit bis 22.1.2016 geben.
>> Höre ich bis dahin nichts von Ihnen, muss ich davon ausgehen, dass Ihnen das alles egal ist.
>>
>> Hier für Sie noch ein Zitat unseres großen deutschen Universalgelehrten und Naturforschers  Alexander von Humboldt (1769-1859), der schon vor 200 (!) Jahren folgendes sagte:
>>
>> Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen.
>>
>> Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes. (!)
>>
>> Wie wahr, wie wahr, das sollen sich all diejenigen, die meinen Tiere sind nur Fleisch oder Sachen mit denen wir beliebig und nach Gutdünken verfahren können, hinter die Ohren schreiben!
>>
>> In Erwartung einer Antwort bis zum besagten Termin
>> wünscht Ihnen Allen schöne Feiertage und und eine guten Rutsch in ein hoffentlich besseres 2016
>>
>> Lutz Reißland
>> www.natur-projekt.de

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